Wissenschaftlicher Name
Pelvicachromis pulcher
Name
Purpurprachtbarsch
Herkunft
Westafrika, Nigeria
Größe
ca. 8 cm
Pelvicachromis pulcher - Purpurprachtbarsch
von Walter Hilgner
Zur Vermehrung des Purpurprachtbarsches entnahmen wir ein kräftiges, schön gefärbtes Weibchen sowie ein größeres Männchen aus unserer eigenen Aufzucht.
Das Weibchen begann sofort nach dem Einsetzen das Männchen anzubalzen. Der dicke rote Bauch wurde dem noch farblosen Partner mit rüttelnden Bewegungen entgegengestreckt. Zwei Tage später wurde abgelaicht. Eier, die abseits des Geleges lagen, wurden eingesammelt und zu den anderen gelegt. Nach drei Tagen schlüpften die Larven und wurden überwiegend vom Weibchen betreut. Neun Tage später verließen die Jungfische die Tonhöhle. Erst jetzt bekam das Männchen seine Brutfärbung.
Die Elterntiere zogen tagsüber mit den Jungen durch das Aquarium. In allen Bereichen wurde nach Futter gesucht. Auch die sich an der Wasseroberfläche bildende Kammhaut wurde abgegrast. Jungfische, die sich zu weit vom Schwarm entfernen, werden mit dem Maul eingefangen und zu den anderen zurück gebracht. Ein Zittern des Weibchens signalisiert dem Schwarm vermutlich akute Gefahr. Trete ich zu nahe an das Aquarium, beginnt das Elterntier zu zittern und schwimmt mit ruckartigen Bewegungen in die zu flüchtende Richtung.
Am vierten Tag nach dem Freischwimmen war das Eheleben zu Ende. Das Weibchen begann das Männchen heftig zu attackieren, so dass sich der Gatte hinter einen Stein verzog und auch nicht mehr zur Fütterung erschien.
Die Jungen wurden von nun an nur noch vom Weibchen betreut. Jeden Abend zieht der Jungfischschwarm zum Übernachten in die Bruthöhle zurück. Sobald das Licht eingeschaltet wird, geht es wieder hinaus auf Futtersuche.
Nicht jedes Paar verhält sich gleich. Ich habe auch schon erlebt, dass die Eltern die Larven direkt nach dem Schlupf in eine Mulde umsiedelten und dort gemeinsam bewachten und es zu keinen Attacken von Seiten des Weibchens kam.
Die Brutpflege des Purpurprachtbarsches ist hochinteressant. Die Tiere sind farbenfroh und nicht sonderlich aggressiv, also für die Aquaristik bestens geeignet. Aus diesem Grund züchten wir diesen Buntbarsch regelmäßig.